Interne Pressemitteilung
März 10, 2022

Lange war es still um uns. Lange haben wir uns nicht geäußert zu den Diskussionen, die unser aller Leben in den letzten zwei Jahren so stark geprägt haben. Lange haben wir uns nicht öffentlich positioniert. Doch als Musiker sind wir Akteure, die in der Öffentlichkeit agieren und dies bringt eine Verantwortung mit sich, derer wir uns bewusst sind. Daher wollen wir nun das Schweigen brechen, um eine Botschaft mit euch zu teilen, die uns sehr am Herzen liegt.

Wir brauchen nicht lange drum herumzureden:
Die letzten zwei Jahre waren hart für uns alle, verdammt hart. Auftritte gestrichen, Straßentouren abgesagt, die Aussichten auf einen Karrieresprung auf Eis gelegt, dazu Krankheiten, persönliche Krisen und endlose Diskussionen sowie handfester Streit innerhalb der Band wegen politischen Diskussionen, allen voran das ewige Corona-Thema.
Uneinigkeit und Druck von allen Seiten – wir wären fast daran zerbrochen.
Die Spaltung der Gesellschaft zog sich mitten durch unsere Gruppe. Was ist es, das uns trennt?
Und wo führt es uns hin, wenn wir uns permanent diese Frage stellen? Wir haben an der eigenen Haut erfahren, dass, wenn diese Frage in unseren Köpfen auf „repeat“ läuft, sie auf direktem Wege in die Trennung führt, in die Zersetzung, in’s Destruktive, sie hat zerstörerische Wirkung. Sie scheint gegen ein gesellschaftliches Zusammenleben gerichtet zu sein. Gegen das Leben. Dabei ist die beste Gruppierung, Familie, Gesellschaft, eine, die verbunden ist. Also muss die Frage natürlich lauten: Was ist es, das uns verbindet? So wie unsere Situation spiegelbildlich für die aktuell gesellschaftliche war, können wir dieser Gesellschaft und allen, die diese Spaltung in ihrem Umfeld erleben, nur wünschen, dass auch sie den Fokus auf das Verbindende zu verlagern im Stande sind. Denn dieser Frage ist die Heilung inhärent. Das können wir heute mit Gewissheit sagen. Uns, gemeint sind alle Menschen, verbindet verdammt viel, wenn man es sehen will.

Was den QULT heute stärker macht denn je ist die Erkenntnis, dass Toleranz nicht von allein entsteht, sondern immer wieder aktiv erkämpft werden muss, eine bewusste Entscheidung erfordert.
Wir haben es irgendwie geschafft, die Krisen zu nutzen, um zu wachsen – menschlich wie musikalisch.
Viele Gespräche wurden geführt, Erfahrungen in Songs verarbeitet. Wir haben unser Ego zurückgenommen und immer wieder neu gegenseitiges Verständnis geschaffen. Deshalb können wir uns heute die Hände reichen, uns in die Augen schauen und gemeinsam weiter an unserem Ziel arbeiten: andere zu motivieren, ebenfalls ihren Traum zu leben, die eigene Selbstverwirklichung anzustreben und dabei die Grundwerte Toleranz, Frieden, Völkerverständigung, Demokratie und Menschenrechte zu verbreiten und sich für die Gemeinschaft einzubringen!
Besonders in Zeiten von neuen Bedrohungen für den Frieden fühlen wir mit den Menschen, die unter Aggressionen und Anfeindungen leiden und sich allein gelassen und verloren fühlen.

Daher unsere Botschaft: lasst uns vereint zusammenstehen und aus unseren Fehlern lernen! Lasst uns immer wieder neu das persönliche Gespräch und den Austausch suchen gemäß dem Motto „Wenn sich Menschen abspalten, dann bauen wir eben Brücken“! Toleranz tut manchmal weh, ist ungemütlich und erfordert immer wieder einen ersten Schritt, egal ob in Beziehungen zwischen Eltern und Kindern, Partnern, Freunden, Bandmitgliedern oder Nationen. Jeder von uns kann sich immer wieder zu diesem Schritt entscheiden.

In der kommenden Saison und der Zukunft wollen wir wieder Musik machen, durch unsere Texte zu den Menschen sprechen und Freude, Verständnis und Unbeschwertheit in die Welt tragen. Die Unabhängigkeit unserer Kunst von politischen Ideologien ist uns ein zentrales Anliegen. Lasst uns stehts im Blick behalten, was uns verbindet und nicht was uns trennt.

„Die Musik ist wie Magie, ich halt an meiner Liebe fest.
Fühlst du diese Energie? Du weißt, dass sie dich nie verlässt.“

Der QULT